Der Wunsch nach Frieden und dem Ende des Krieges in der Ukraine war am Sonntagnachmittag auf dem Iserlohner Hemberg-Parkplatz deutlich spürbar.
Trotz der Spontanität der Veranstaltung und der entsprechend kurzen Vorbereitungszeit hatten mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Weg zum Hemberg gefunden, um Ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden. Sie alle sorgten mit blau-gelber Kleidung, Plakaten, Bannern und vielem mehr für beeindruckendes Bild des Friedens und der Hoffnung.
„Dieser Krieg wird auch für uns Konsequenzen haben,“ stellte Dirk H. Jedan, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis zu Beginn fest und mahnte: „Das darf nicht dazu führen, dass unsere Hilfsbereitschaft und Humanität verlorengehen.“ Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe, spontan ohne Manuskript auf der Rednerbühne, schlug den Bogen von seiner Jugendzeit und der Angst vor dem Atomkrieg zu den heutigen Ereignissen. „Die letzten zweieinhalb Wochen haben uns gezeigt, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Die Welt wird in Zukunft unterteilt in eine Zeit vor dem 24. Februar 2022 und nach dem 24. Februar 2022.“ Joithe betonte aber auch „Die Hilfsbereitschaft, die hier in Iserlohn gezeigt wird, macht mich stolz auf unsere Stadt.“
Superintendentin Martina Espelöer rief in ihrer Rede dazu auf, den Frieden in die Ukraine zurückzuholen: „So soll keiner leben, nicht in Angst vor Gewalt, Macht und Unterdrückung.“ Sie gab zu, dass es ihr momentan schwerfalle, der biblischen Vorgabe „Liebe deine Feinde“ zu folgen. Pfarrer Frank D. Niemeier skizzierte am Beispiel einer gegen den Krieg demonstrierenden alten Frau, die von der russischen Polizei abgeführt wurde, eindrücklich, wie sehr ihn die Nachrichten der letzten Tage und Wochen berührt haben. In der Ukraine seinen „Menschen wie du und ich, die einfach nur in Ruhe leben wollen.“ Diese Perspektive drohe durch den Krieg unterzugehen, so Niemeier abschließend: „Das schreit zum Himmel, dagegen muss man aufstehen!“