Praktische Erfahrungen im bbz gesammelt: Berufsschullehrer mit Pinsel und Farbeimer unterwegs
Über drei ganz besondere „Auszubildende“ durfte sich kürzlich Pietro Zedda, Ausbilder im Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e.V. (bbz) in Iserlohn freuen. Mit Knut Sassenberg, Bernd Ising und Christian Porbadnick wechselten drei Berufschullehrer des BKT Lüdenscheid die Seiten und ließen sich von Zedda rund eine Woche lang in die Grundzüge der Fachpraxis im Malerbereich einweihen.
Alle drei sind sowohl ordentliche Mitglieder des Maler-Prüfungsausschusses als auch erfahrene Berufschullehrer, denen in der Theorie so schnell keiner was vormacht. In der Fachpraxis hingegen freuten sich alle drei über die Tipps und Tricks des erfahrenen Ausbilders. Täglich wurden neue Techniken geübt und Handgriffe verfeinert.
Im Anschluss an die insgesamt 39 Stunden Fachpraxis waren alle zufrieden: „Wir sind zwar Theoretiker, können jetzt aber sagen: Das haben wir schon mal selber gemacht. So können wir uns vielmehr in die Azubis hinein fühlen und wissen, wo Schwierigkeiten vorhanden sind.“ Die Fortsetzung ist bereits in Planung: „Wir überlegen schon, wann wir wiederkommen, denn das hat Spaß gemacht.“
Nebenbei blieb noch Zeit für Diskussionen, unter anderem über die neue Ausbildungsordnung. Dank des intensiven Austausches wurden die überbetriebliche Unterweisung und die Fachtheorie hervorragend verknüpft.
Trotz Corona-Pandemie auf der Walz: Wandergeselle Max Rittmeister zu Gast im „Haus des Handwerks“
Der Anblick ist selten geworden, deshalb war die Freude besonders groß, als Wandergeselle Max Rittmeister kürzlich im „Haus des Handwerks“ in Iserlohn Station machte. Hauptgeschäftsführer Dirk H. Jedan und sein Geschäftsführerkollege Jens Rodermund begrüßten den Tischlergesellen aus Waldheim, einer kleinen Ortschaft zwischen Leipzig und Dresden, und nahmen sich gerne Zeit für ein Gespräch.
Max Rittmeister ist als Mitglied des „Fremden Freiheitsschachtes“ seit zweieinhalb Jahren auf der „Walz“ und den überlieferten Regeln und Brauchtümern der Gesellenvereinigung verpflichtet.
Zu Beginn seiner Wanderschaft stellte sich die Corona-Pandemie als einschneidendes Erlebnis dar: „Vorher hatten wir alle ein halbes Jahr richtig Spaß, dann war alles von jetzt auf gleich dicht.“ Eigentlich lerne man die Leute in Kneipen und sonstigen Lokalitäten kennen, was schlagartig nicht mehr möglich gewesen sei. Selbst das Trampen wurde schwierig. Von daher sei die Erleichterung groß gewesen, als sich so langsam alles wieder eingependelt habe. Schwierig sei es gewesen, sich über die ständig neuen Verordnungen und Regelungen zu informieren: „Neuigkeiten erfuhr man im Wesentlichen bei den Leuten, mit denen man im Auto gefahren ist oder in Bäckereien und Supermärkten.“, so Max Rittmeister.
Trotz aller Hindernisse hat er sich nach eigenen Angaben „bereits ein paar Länder angeschaut“ und noch viel vor. Österreich, Niederlande, Rumänien, Italien, Griechenland und die Schweiz sind schon in seinem Wanderbuch verewigt. Zu den Eidgenossen zieht es ihn auf jeden Fall noch mal hin während seiner geplanten Wanderschaft bis mindestens Sommer nächsten Jahres. Auch Schweden steht auf dem Plan, denn, so Rittmeister „ich habe lange nicht alles gesehen.“
Was er aber jetzt schon sagen kann: Er hatte „ganz viele schöne Erlebnisse“ und schätze an der Walz die Ungebundenheit und die Freiheit, die man einfach nicht aufgeben wolle, wenn man sie einmal kennen und schätzen gelernt habe.