Bilanz zum Ausbildungsjahr 2022/23 im Märkischen Kreis
Freitag, 17. November 2023Die Agentur für Arbeit Iserlohn hat gemeinsam mit ihren Ausbildungsmarktpartnern eine Bilanz zum Ausbildungsjahr 2022/23 bei der Firma „Seyffarth Bad & Heizung“ in Lüdenscheid gezogen.
Geschäftsführer Dirk Seyffarth, seine Ausbildungsleiter Christoph Hegemann, Niklas Taube und Auszubildender Nils Thimm, vermittelten den teilnehmenden Ausbildungsmarktpartnern einen spannenden und lebensnahen Einblick in einen Handwerksbetrieb. Ergänzt um Eindrücke aus der Nachwuchsgewinnung in der Industrie durch Personalchef Karsten Zurek von der Platestahl GmbH waren sich am Ende alle einig: Die Attraktivität der dualen Berufsausbildung muss gesteigert werden!
Dieser Ansicht ist auch Dirk H. Jedan, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis und fordert: „Wir brauchen eine bessere und umfänglichere Berufsorientierung an allen Schulformen!“ Nahezu in allen Gewerken gebe es nach wie vor unbesetzte Ausbildungsplätze. Dies sei insoweit besonders dramatisch, als das Handwerk bereits seit Jahren sowohl lokal als überregional einen gravierenden Fachkräftemangel beklage.
Untermauert wurde diese Forderung durch die Zahlen am Ausbildungsmarkt, die Agenturchefin Sandra Pawlas direkt zu Beginn vorstellte:
„Die Schere zwischen freien Ausbildungsstellen und Bewerberinnen und Bewerbern klafft immer weiter auseinander. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen übertrifft ein weiteres Jahr in Folge die Zahl der jungen Menschen, die sich bei uns ausbildungssuchend gemeldet haben“, resümiert Sandra Pawlas, Chefin der Agentur für Arbeit Iserlohn.
Bis Ende September 2023 sind im Märkischen Kreis 3.094 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber standen 2.166 Bewerberinnen und Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort im Kreis gemeldet haben. Rechnerisch kamen damit auf 100 gemeldete betriebliche Berufsausbildungsstellen 70 Bewerber/innen. Mit diesem Überangebot an Ausbildungsstellen standen die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber in diesem Jahr so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
„Es ist erfreulich, dass sich heimische Unternehmen trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten für den Fachkräftenachwuchs engagieren. So wurden uns im Vorjahresvergleich rund ein Prozent mehr Ausbildungsstellen gemeldet“, so Sandra Pawlas weiter. Die Zahl der Bewerber/innen ist im gleichen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent gesunken.
Mit Stand Ende September waren noch 101 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle, 234 betriebliche Ausbildungsplätze blieben unbesetzt. Somit kamen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen rund 43 unversorgte Bewerber/innen.
Die Bilanz verdeutlicht, dass die Ausbildung eine wichtige Säule für die Zukunftsfähigkeit der Region darstellt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule, Unternehmen und Akuteren am Ausbildungsmarkt ist entscheidend, um jungen Menschen den bestmöglichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Die duale Ausbildung bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, in die Berufswelt einzusteigen und praktische Erfahrungen zu sammeln.