„Der Mensch beginnt nicht beim Abitur!“ CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber wertschätzt Ausbildung im Handwerk

Mittwoch, 10. Mai 2017
Diskutierten aktuelle handwerkspolitische Themen im „Haus des Handwerks“: (v.l.) Thorsten Schick, Christel Voßbeck-Kayser, Dr. Peter Tauber, Dr. Markus Schäfer, Dirk H. Jedan und Gudrun Jung-Malberger.

Diskutierten aktuelle handwerkspolitische Themen im „Haus des Handwerks“: (v.l.) Thorsten Schick, Christel Voßbeck-Kayser, Dr. Peter Tauber, Dr. Markus Schäfer, Dirk H. Jedan und Gudrun Jung-Malberger.

„Der Mensch beginnt nicht beim Abitur!“ Das machte CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber bei seinem Besuch im „Haus des Handwerks“ in Iserlohn deutlich! Tauber diskutierte gemeinsam mit Vertretern des Märkischen Innungs-Handwerks sowie MdB Christel Voßbeck-Kayser und MdL Thorsten Schick über die allgemeine Lage im Handwerk.

„Ausbildung im Handwerk ist etwas solides“, stellte Dr. Peter Tauber fest und lobte die duale Ausbildung als Exportschlager. Selbstkritisch räumte KH-Hauptgeschäftsführer Dirk H. Jedan ein, dass das Handwerk für den Exportschlager intern zu wenig getan habe: „An den Fachkräftemangel hat keiner geglaubt, jetzt ist er da!“ Das liege vor allem an den falschen Vorstellungen über das Handwerk. Immer noch glaube ein Großteil der jungen Leute, dass der Anlagenmechaniker nur mit der Rohrzange durch die Gegend liefe. Im Ergebnis entschieden sich über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler eines Abschlussjahrgangs für eine weiterführende Schule oder ein Studium. Jedan äußerte den Wunsch, dass mehr junge Leute eine duale Ausbildung ausprobieren: „Viele wären aufgrund der Vielfalt des Handwerks und den großartigen Karrieremöglichkeiten begeistert.“

2017-05-05-besuch-cdu-generalsekretär-tauber3Gespannt lauschte Dr. Peter Tauber den Ausführungen zum Thema Flüchtlinge und hier insbesondere dem laufenden Projekt „Alles vor Ort“, in dem 13 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge rund um die Uhr im Internat des bbz´s betreut werden.

Es handle sich um ein bundesweit einmaliges und erfolgreiches Projekt. Alle mit dem Projekt beschäftigten Mitarbeiter könnten mittlerweile auf ein enormes Wissen zurückgreifen, so Jedan. Umso bedauerlicher, dass das Projekt eventuell nicht fortgeführt werden kann, da sich die Zuständigkeiten mit der Volljährigkeit der Teilnehmer geändert haben und nunmehr die finanziellen Mittel fehlen“.  Tauber versprach, das Thema mit nach Berlin zu nehmen, denn „Der, der sich durchquält und bereit ist, sich zu integrieren, muss doch auch hier bei Ihnen bleiben können.“

2017-05-05-besuch-cdu-generalsekretär-tauber5Ein Thema, das Politik und Handwerk derzeit gleichermaßen beschäftigt, ist die Digitalisierung in der beruflichen Praxis. Passend hierzu berichtete Dr. Markus Schäfer von einem Forschungsvorhaben, auf das sich das bbz beim Bundesministerium für Forschung und Entwicklung beworben hat. Im Zuge der Inklusion im Handwerk gehe es darum, behinderte, nichtbehinderte und in unterschiedlichem Maße behinderte Menschen über digitale Medien in ihren Arbeits- und Entwicklungsprozessen dazu zu bringen, sich gegenseitig zu unterstützen. Das bbz sieht speziell im Kfz-Handwerk weitereichende Möglichkeiten einer Zusammenarbeit unter Einbindung von Virtual- und Augmented Reality-Techniken. Eine entscheidende Rolle im Entwicklungskonzept komme den Videos aus dem YouTube-Kanal kfz4me zu. „Uns erwartet eine völlig neue Art des Lernens“, so Dr. Markus Schäfer