Welche Chancen das freiwillige Handwerksjahr den Jugendlichen bietet – Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis spricht sich für die Einführung des freiwilligen Handwerksjahres in NRW aus
Wie soll es nach der Schule weitergehen? Auf diese Frage wissen immer mehr Jugendliche keine konkrete Antwort. „Ein Grund dafür ist, dass Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit viel zu selten mit der Berufswelt in Kontakt kommen“, so Dirk H. Jedan, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis. „Wir wissen, dass rund 70 Prozent aller Auszubildenden über ein Praktikum zu ihrer Ausbildung gefunden haben.“
Ergänzend zu verpflichtenden und freiwilligen Praktika ist im Schleswig-Holstein ein interessantes Projekt entstanden, das Vorbild sein kann auch für Nordrhein-Westfalen: Das freiwillige Handwerksjahr.
„Analog zu einem freiwilligen sozialen Jahr haben Jugendliche hier nach dem Abschluss der Schule die Möglichkeit, Handwerksberufe näher kennenzulernen.“ Erste Erfahrungen bei der Handwerkskammer Lübeck, in deren Einzugsgebiet das „freiwillige Handwerksjahr“ gestartet ist, seien ausgesprochen positiv, so Jedan. Rund 150 Betriebe und über 80 Jugendliche hätten sich gemeldet, mit Förderung des Schleswig-Holsteinischen Instituts für berufliche Bildung seien zunächst 25 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren in ein freiwilliges Handwerksjahr gestartet. Neben wertvollen Berufserfahrungen und der Erkenntnis, ob ein gewähltes Berufsfeld auch für eine spätere Ausbildung in Frage kommt, gibt es beim freiwilligen Handwerksjahr in Schleswig-Holstein monatlich 450 Euro Aufwandsentschädigung.
„Ein solches freiwilliges Handwerksjahr, angelehnt an die Regelungen eines freiwilligen sozialen Jahres wünschen wir uns auch in NRW“, ergänzt Jedan. „Gemeinsam mit dem Landesverband der Kreishandwerkerschaften werden wir in den Dialog mit der Politik und der gesamten Handwerksorganisation gehen, um das Projekt voranzutreiben.“ Insbesondere von der Politik benötigt das Handwerk Unterstützung. „Wir brauchen Rechtssicherheit in Punkten wie Mindestvergütung, Kettenverleih, also Ausbildung in unterschiedlichen Unternehmen, und Befreiung von der Schul- oder Berufsschulpflicht während eines freiwilligen Handwerksjahres.“
Bundestagskandidatinnen/-kandidat im Wahldialog
Rund 50 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem nördlichen Märkischen Kreis haben sich zu einer rund 1 1/2-stündigen Veranstaltung mit den Bundestagsabgeordneten Marjan Eggers (Bündnis 90/Die Grünen), Jana Norina Finke (Linke), Bettina Lugk (SPD) und Paul Ziemiak (CDU) im Haus des Märkischen Arbeitgeberverbandes getroffen. Im Mittelpunkt der Diskussionsrunde standen die Themen wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, Energiepreis-entwicklung, Entbürokratisierung, Schuldenbremse sowie Sicherung des Sozialversicherungssystems.
Souverän und kurzweilig moderierte Dr. Ralf Geruschkat durch die Veranstaltung. Die Gäste erlebten eine lebendige, kontroverse und inhaltsvolle Diskussion, deren Ergebnis in Kurzform wie folgt zusammengefasst werden kann:
Mit der bevorstehenden Bundestagswahl steht eine Richtungsentscheidung an: Politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Veränderungsbereitschaft ist gefordert!
Die Veranstaltergemeinschaft aus der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis, dem Märkischen Arbeitgeberverband, der SIHK zu Hagen sowie der Wirtschaftsjunioren Iserlohn zeigte sich mit Inhalt und Format der Veranstaltung außerordentlich zufrieden.
Webinar „Erfolgreiche Teilnahme an Vergabeverfahren“
Öffentliche Aufträge sind für das Handwerk ein wichtiger Geschäftsbereich, aus dem etwa jeder siebte Auftrag stammt. Essenziell für die Handwerksbetriebe ist ein funktionierender Wettbewerb um öffentliche Aufträge, der Chancengleichheit für alle potenziellen Bieter gewährleistet. Das Webinar „Erfolgreiche Teilnahme an Vergabeverfahren“ behandelt genau diese Thematik.
Das Webinar zielt darauf ab, die Grundzüge des Vergaberechts aus Bietersicht zu erläutern. Hierzu zählen insbesondere die Angemessenheit von Eignungskriterien sowie die Vermeidung unnötiger Angebotsausschlüsse. Zudem erhalten Sie praktische Tipps, wie sich Bieter erfolgreicher an Vergabeverfahren beteiligen können. Neben einer möglichen Einflussnahme auf den Leistungsgegenstand durch das Stellen von strategischen Bieterfragen steht dabei der Umgang mit Formblättern im Rahmen der Angebotserstellung im Vordergrund.
Wir würden uns freuen, wenn wir Sie zu unserem Webinar begrüßen dürfen. Bitte melden Sie sich bis zum 03. Februar an.
Inhalte des Seminars
- Grundzüge des Vergaberechts
- Grundlagen zu Bekanntmachung, Zuschlagskriterien und Leistungsverzeichnis
- Angemessenheit von Eignungskriterien
- Bieterfragen- und Rügemanagement
- Angebotserstellung und Umgang mit Formblättern
- Vermeidung von Ausschlussgründen
- Praktische Tipps
Informationen zum Seminar
Dienstag, 11. Februar 2025, 16-18.30 Uhr
Online, via Zoom
Für Innungsmitglieder ist die Veranstaltung kostenlos. Für Nicht-Innungsbetriebe betragen die Kosten 95,00€ (zzgl. MwSt.) pro Person.
Eine kostenlose Stornierung der Anmeldung ist bis zum 03. Februar möglich.