CDU-Wirtschaftsrat zu Gast im Haus des Handwerks | MdB Dr. Matthias Heider referierte zum Brexit
Donnerstag, 21. November 2019„Die gesellschaftlichen Entwicklungen in Großbritannien zeigen deutliche Bremsspuren, die Leidtragenden sind die Bürgerinnen und Bürger!“ Dr. Matthias Heider, seines Zeichens Mitglied des Bundestages, referierte auf Einladung des Wirtschaftsrates der CDU im „Haus des Handwerks“ in Iserlohn zum Thema Brexit.
Bereits in seiner Begrüßung machte Kai Beutler als Sprecher der Sektion Märkischer Kreis/Hagen deutlich, dass gute Vorbereitung die halbe Miete ist. So beließ er es nicht bei einem herzlichen Willkommen, sondern entlockte dem Referenten in pointierter Art und Weise gleich zu Beginn interessante Details aus dem Parlaments-Leben und schlug gekonnt den Bogen zum Thema „Der Brexit und die Auswirkungen auf den Mittelstand und die Region“. Mit diesem hatte der Wirtschaftsrat augenscheinlich den Nerv der rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörer getroffen.
Heider machte deutlich: „Wir hätten die Engländer gerne in der EU behalten!“ Nicht nur, weil Großbritannien die zweitgrößte Volkswirtschaft der EU, sondern auch die siebtgrößte weltweit stelle. Kern des Problems sei gewesen, dass mit 52 % lediglich eine knappe Mehrheit der Bevölkerung für den Brexit votiert habe. Die Zerrissenheit spiegele sich im Parlament wider und führe zum „Akt der Verzweiflung“ der letzten Monate. So sei die politische Marschroute komplett verloren gegangen. Einen kalten Austritt wolle niemand, optimalerweise müsse am Ende eine „First-Class-Verbindung“ zur EU stehen. Sein Leitbild sei England als präferierter Handelspartner. Großbritannien dürfe nicht abgehängt, sondern müsse privilegiert eingebunden werden, um Exporte der restlichen EU-Staaten zu sichern.
Letzten Endes gebe es Anzeichen dafür, dass die EU und Großbritannien „auf den letzten Drücker“ zu einem geregelten Austritt kämen, so Dr. Matthias Heider. Viel hänge von der Ausgestaltung der vertraglichen Regelungen untereinander ab. Auf diese werde es auch für die südwestfälischen Betriebe ankommen. Allerdings glaube er nicht, dass die wirtschaftliche Lage in Südwestfalen wirklich aus der Spur gebracht werde. Großbritannien sei nicht nur auf Importe angewiesen, es existierten zudem langjährige gegenseitige Handelsbeziehungen mit Südwestfalen, so dass nicht davon auszugehen sei, dass diese durch die aktuelle politische Situation langfristig beschädigt würden.
Heiß diskutiert wurde die Frage nach einem zweiten Referendum. Hier stellte sich Dr. Heider gegen die Meinung des Plenums. Man könne trotz mangelhafter Informationspolitik im Vorfeld des ersten Votums nicht so lange abstimmen, bis das Ergebnis passe. Wichtig sei jetzt, mit vertraglichen Regelungen die zukünftige Rolle Großbritanniens zu definieren.
Herzlich gratulierte Dr. Heider im Rahmen der Veranstaltung zudem Kai Beutler zur Wiederwahl als Sektionssprecher der Sektion Märkischer Kreis/Hagen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete freute sich auch auf den zukünftigen Austausch mit dem Iserlohner Unternehmer.