Handwerk fordert provisorischen Bypass | MdB Vogel und Kreishandwerkerschaft MK im Dialog
Freitag, 11. Februar 2022Nach wie vor sieht das heimische Innungshandwerk die verkehrliche Überbelastung Lüdenscheids und Umgebung aufgrund der Teilschließung der A 45 mit großer Sorge.
„Die Teilsperrung der A 45 kann nach bisherigem Stand durch die vorhandene regionale Verkehrsinfrastruktur nicht aufgefangen werden“, berichten Thomas F. Bock (Kreishandwerksmeister) und Dirk H. Jedan (Hauptgeschäftsführer). Wir brauchen schnellstmöglich eine vorübergehende entlastende Bypass-Lösung, so die Forderung der Vertreter des heimischen Handwerks.
Johannes Vogel (MdB) berichtet in seinen Ausführungen, dass die problematische Situation Lüdenscheids und Umgebung und somit Südwestfalens durch die Teilsperrung der A 45 als ein sehr bedeutsames und wichtiges Thema in Berlin angesehen werde. „Ich bin voller Zuversicht, dass hier seitens des Bundesverkehrsministeriums alles unternommen wird, um die Situation schnellstmöglich zu beheben“, so Vogel. Es bleibe der Ansporn, die A 45 so schnell wie möglich zu sanieren. Mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing wisse er an exponierter Stelle einen engagierten Mitstreiter für unsere Region.
Im weiteren Verlauf des rund einstündigen digitalen Meinungs- und Erfahrungsaustausches standen die Themen Fachkräftesicherung und Ausbildungsnachwuchs. Auch hier konnte das Handwerk von seiner Betroffenheit berichten; suche man doch schon seit Jahren händeringend Auszubildende und Gesellen. Und das, obwohl in vielen Handwerksberufen beste Karrieremöglichkeiten bestehen. Aber – so Bock und Jedan – wenn mehr junge Menschen in Deutschland Theaterwissenschaften studieren als eine Ausbildung zum Fliesenleger antreten, stimme etwas nicht.
Wir müssen weg von der Glorifizierung der Akademisierung hin zu einem Umdenken, das der Bedeutung des Handwerks als moderne, zukunftsorientierte Wirtschaftskraft entspricht, die sowohl Können als auch Wissen in sich vereint.
„Wir müssen alles tun, damit uns die Arbeitskräfte nicht ausgehen“, bestätigte Vogel. Insoweit unterstütze er das Anliegen der Fachkräftesicherung und befürworte in Anbetracht der zusätzlich demographischen rückläufigen Entwicklung, das Potenzial der Fachkräftezuwanderung zu nutzen.