Handwerk: „Transparenz und Verbindlichkeit fehlen!“

Montag, 17. Oktober 2022

Zu dieser einhelligen Meinung kamen die Obermeister und Delegierten der 23 Handwerksinnungen der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis anlässlich ihrer Mitgliederversammlung am Montag, den 10.10.2022, zum Thema A45.

Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Vergabe der Sprengung der Rahmedetalbrücke haben zu einer weiteren Verunsicherung beigetragen. „Verlässlichkeit ist eine Grundvoraussetzung für Vertrauen“, so Kreishandwerksmeister Thomas F. Bock. „Verlieren wir den Glauben an Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit, werden wir nachhaltige Abwanderungen von Anwohnern, Fachkräften und Investitionen in Lüdenscheid und Umgebung erleben.“

Das Hin und Her der vergangenen Wochen in Sachen Sprengung der Rahmedetalbrücke habe eher zu Skepsis und Unsicherheit, anstatt zu Hoffnung und Optimismus beigetragen. „Zwar wissen wir inzwischen, dass die Sprengung vergeben ist, aber einen Zeitplan gibt es bis dato immer noch nicht!“, so Dirk H. Jedan, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis. In diesem Zusammenhang stellen sich auch folgende Fragen: Wie ist der Planungsstand des Brückenbaus? Wer plant eigentlich? Und wer ist für die statische sowie technische Bearbeitung verantwortlich? „Transparenz und Verbindlichkeiten fehlen!“

All dies hat nachhaltigen Einfluss auf Aufträge und Beschäftigung in der Region. Für das örtliche Handwerk ist die Situation von besonderer Tragweite. Eingebettet und eng verwurzelt in das regionale Wirtschaftsgeschehen ist das Handwerk in besonderem Maße mehrfach von den Auswirkungen der Teilsperrung betroffen.

„Wir wohnen, leben und arbeiten hier“, so Kreishandwerksmeister Bock, „unsere Kunden haben ihren Lebensmittelpunkt in Lüdenscheid und Umgebung, unsere Großhändler ihre Warenlager an zentraler Stelle des Stadtgebietes und unsere Mitarbeiter leben mittendrin und müssen das tägliche innerstädtische Verkehrschaos ertragen bzw. von außen einpendeln. Inzwischen nehmen An- und Abfahrtszeiten vom Wohnort zum Arbeitsplatz sowie zu den Kunden mehr Zeit in Anspruch, als die vor Ort zu entrichtende Arbeit beim Auftraggeber. Diese Herausforderungen sind wirtschaftlich schwer durchhaltbar – umso wichtiger ist es, endlich eine verbindliche Zeitvorgabe zu erhalten, die Perspektive und Aussicht schafft. Ein Zeitplan muss seriös und verbindlich sein und das weitere Vorgehen beschreiben. Er schafft Zuversicht, darf aber nicht fünf Jahre umfassen; das ist definitiv zu lang!“