Handwerk und Politik in der Diskussion | Nezahat Baradari (MdB) im Gespräch mit Dirk H. Jedan von der Kreishandwerkerschaft MK

Mittwoch, 02. Februar 2022

Es war das zweite digitale Aufeinandertreffen von Nezahat Baradari (MdB) und Dirk H. Jedan von der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis.

Standen beim ersten Meeting die Coronakrise und das Friseurhandwerk im Mittelpunkt der Diskussion, waren es diesmal die Themen Teilsperrung der A 45 sowie die Zukunft der beruflichen Ausbildung und der Fachkräftenachwuchs.

Zu Beginn der rund anderthalbstündigen Videokonferenz machte Dirk H. Jedan deutlich, wie groß die Sorgen des Handwerks und der gesamten Wirtschaft in der Region sind, was die Teilsperrung der A 45 und somit der verkehrlichen Aorta Südwestfalens angeht. Er sei zwingend erforderlich, sämtliche kommunalen sowie landes- und bundespolitischen Verantwortlichkeiten einzubinden, um zu einer Beseitigung dieser katastrophalen Situation zu kommen. Dabei müsse ein Neubau-Sprint realisiert werden, der nicht durch bürokratische Langlauf-Geschwindigkeit gehemmt werde, so Jedan.

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Nezahat Baradari, MdB, SPD. Copyright: photothek.net

Nezahat Baradari wies in ihren Ausführungen darauf hin, dass sie mit ihren guten Kontakten in die Ministerialbürokratie alles möglich machen werde, was zu einer Beschleunigung des Verfahrens und zur Lösung beitragen könne. Insoweit bleibe es Aufgabe aller Beteiligten, die Genehmigungs- und Bauzeit der Brücke so kurz wie möglich zu halten. Dabei sei jedoch Realismus, was die zeitlichen Umsetzungswünsche angeht, gefordert, um nicht Erwartungen zu schüren, die am Ende nicht zu erfüllen seien. Wichtig sei aber konzertiertes lösungsorientiertes Denken und Handeln aller Beteiligten, so die Bundestagsabgeordnete.

Ebenfalls breiten Raum nahm in der Diskussion zwischen Baradari und Jedan das Thema Fachkräftemangel und -nachwuchs ein. Hier stünde man vor großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen. Wolle man Wohlstand erhalten, brauche man eine ausreichende Zahl junger Menschen, die sich nicht nur akademisch sondern auch berufsbezogen orientieren. „Wir müssen für eine bessere Anziehungskraft der dualen betrieblichen Ausbildung werben und gemeinsam an ihrer Wahrnehmung in der Gesellschaft arbeiten“, so Dirk H. Jedan. Dies betrifft sowohl das Handwerk als auch die anderen Wirtschaftsbereiche.

Dirk H. Jedan

Dirk H. Jedan

Baradari unterstützte diese Ansicht und Forderung. Damit solle nicht dem Wunsch und dem Erfordernis nach höheren Schulabschlüssen widersprochen werden – ganz im Gegenteil. „Die heutige und morgige berufliche Ausbildung verlange von den jungen Menschen viel Wissen und ausgesprochene digitale Kenntnisse ab. Aber es bleibe die Herausforderung, die auch in dem Programm der „Ampel-Regierung“ ihren Niederschlag findet, die betriebliche Berufsausbildung attraktiver und begehrlicher zu machen“, so die Politikerin. Zudem sei es zur Fachkräftesicherung unumgänglich, die Migration ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den deutschen Arbeitsmarkt als Eckpfeiler der deutschen Zuwanderungspolitik weiter auszubauen.

„Wir haben einen sehr intensiven und konstruktiven Meinungsaustausch gehabt“, so beide Gesprächspartner.  „Wir werden dies fortsetzen, im Interesse von Wirtschaft, Arbeitnehmern und Bevölkerung!“